“Nenne keine Empfindung klein, keine Emotion unwürdig! Gut, sehr gut ist jede, auch der Hass, auch der Neid, auch die Eifersucht, auch die Grausamkeit. Von nichts anderem leben wir als von unseren schönen, herrlichen Gefühlen, und jedes, dem wir unrecht tun, ist ein Stern, den wir auslöschen.“
Bert Brecht
Gefühle
Wovon sprechen wir, wenn wir “Gefühl” sagen?
Es ist hilfreich, zwischen körperlichen Empfindungen, Instinkten, reinen Gefühlen, Emotionen und Fähigkeiten zu unterscheiden. Zu den körperlichen Empfindungen zählen alle fünf Sinne wie Riechen, Schmecken, Sehen, Tasten, Hören und auch der körperliche Schmerz.
Instinkte
Instinkte sind Triebe wie Hunger, Durst, sexuelle Erregung, Eifersucht, Gier, Neid, Muttergefühle, Verliebtheit, biologische Angst und Aggression. Sie können in unserem System die stärksten Empfindungen überhaupt auslösen. Die einzige Aufgabe von Instinkten ist es, unser Überleben zu sichern.
Gefühle
Wut, Angst, Trauer, Freude und Scham sind reine Gefühle. Gefühle entstehen aus der Interaktion von Gedanke und Umwelt. Sie haben keine Überlebensfunktion, sondern eine soziale Aufgabe: Gefühle sind die Kraft, durch die wir mit unserer Umwelt in Austausch treten und aktiv werden können. Sie werden im Moment erzeugt und wollen fließen.
Emotionen
Im Gegensatz dazu sind Emotionen angestaute Gefühle, die nicht gefühlt wurden. Sie sind wie ein Stapel alter Post, die wir nie geöffnet haben. Sie haben ein enormes Gewicht, manchmal schier unerträglich, das uns periodisch oder auch kontinuierlich hinunter zu ziehen droht. Schließlich fehlt Emotionen jedes Zeitgefühl: Sie wissen nicht, dass ein bestimmtes Ereignis womöglich über zwanzig Jahre her ist.
Fähigkeiten
Als fünfte Untergruppe zählen Liebe, Hingabe, Mitgefühl und Vertrauen zu den Fähigkeiten. Wir können Fähigkeiten entwickeln, wenn wir uns bewusst dazu entschließen.
Kontakt mit allen Gefühlen genießen
Was für ein Reichtum auf der Landkarte der Gefühle: Und doch sind „Es geht mir gut“ und „Es geht mir schlecht“ oft die einzigen faden Äußerungen, zu denen wir fähig sind. Machen wir aus der Erforschung unserer Gefühle ein Abenteuer: Was gibt es aufregenderes als Angst, was gefährlicheres als Wut? Nichts ist erfüllender als tief empfundene Freude, nichts vermag uns so tief mit uns selbst in Kontakt zu bringen, wie Trauer. Durch’s Erforschen unserer Gefühle entdecken wir, dass in diesem fremden Land vieles liegt, wonach wir lange gesucht haben.
Gefühle sind soziale Kräfte
Jedes Gefühl befähigt uns zu bestimmten, absolut lebensnotwendigen Handlungen. Dabei geht es nicht darum, mehr Freude und weniger Schmerz zu fühlen. Ich lade dich ein, all deine Gefühle zu genießen und in’s Herz zu schließen. Ich schätze Vivian Dittmar’s Buch “Gefühle – Eine Gebrauchsanweisung”, weil es “das mit den Gefühlen” sehr anschaulich beschreibt.
Kontakt
Institut ATMA – Sensibilisierung von Körper und Seele
Mag. Atma Pöschl
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